Was ist Salsa
Salsa ist Gefühl. Salsa ist Freude. Salsa ist Leben!
von Klaus
Reiter 9.2.1999
In den
letzten Jahren ist eine regelrechte Salsa-Welle von Amerika über Spanien
ins restliche Europa geschwappt. Auch in Deutschland gibt es immer mehr
'Salsa-Aficionados', die manchmal auch 'Salsaholics' genannt werden -
insbesondere in Aachen.
Viele,
die 'Dirty Dancing' gesehen haben, wird die Musik und auch der Tanz an
Mambo erinnern. Das ist kein Zufall: Salsa (zu Deutsch: Soße) ist in den
USA aus verschiedenen Lateinamerikanischen Rhythmen und Tänzen heraus
entstanden - unter anderem aus dem Mambo.
Diese
Entwicklung ist den vielen in den Staaten lebenden Latinos, insbesondere
aus dem karibischen Raum (Kuba, Puerto Rico, Kolumbien, Venezuela usw.) zu
verdanken. Sie kombinierten die Klänge und Tänze ihrer Heimatländer und
ließen so, mit weiteren Elementen angereichert, eine äußerst würzige
'Soße' entstehen. Salsa ist eine sehr lebendige Musikrichtung, die sich
ständig weiterentwickelt. Als neueste Entwicklung 'erfreuen' Salsa Rap und
Techno Merengue (à la Proyecto Uno) unsere Ohren.
El
Barrio, das lateinamerikanische Viertel New Yorks wird allgemein als
Keimzelle der Salsa angesehen. Von hier aus begannen Größen wie Tito
Puente und Celia Cruz den weltweiten Siegeszug der lateinamerikanischen
Musik - und ebneten damit auch den Weg für Salsa. Ende der sechziger und
Anfang der siebziger Jahre waren es dann Künstlern wie Joe Cuba, Willie
Colón, Rubén Blades, Ricardo Ray und Eddie Palmieri, die den eher
kommerziellen Begriff für ihre Musik akzeptierten. So mancher tut dies
heute noch nicht - wie z.B. Tito Puente ("Salsa heißt Soße, aber den
Leuten gefällt es halt, den Mambo so zu nennen.").
Denjenigen, der erst in den
letzten Jahren zur Salsa-Fangemeinde gestoßen ist wird es vielleicht
wundern, daß Salsa ursprünglich eine sozial und politisch sehr engagierte
Musik war. Schließlich sind die heutigen Salsa-Hits fast ausschließlich
von Herzschmerz und ähnlichen Themen bestimmt. Willie Colón und Rubén
Blades gehören zu den wenigen Künstlern, die auch heute noch ambitionierte
Texte zu ihren Liedern schreiben. In den Anfangsjahren waren das vor allem
Themen, die die Bewohner der Barrios (Armenviertel) in ganz Lateinamerika
bewegten: Soziale Ungerechtigkeiten, Diskriminierung, finanzielle Not und
Trostlosigkeit. Kein Wunder also, daß viele Liebhaber dieser 'guten alten
Salsa' die meisten der heutigen Produktionen mit Verachtung strafen. Den
Höhepunkt der Entwicklung zu immer schnulzigeren Texten und einfacheren
Arrangements bilden Salsa Romatica und die Steigerung Salsa Erotica. Aber
auch diese Art von Salsa kann sehr viel Spaß machen, besnoders beim Tanzen
- und das ist für die meisten von uns doch ausschlaggebend, nicht wahr?
Heute
wird Salsa praktisch auf der ganzen Welt nicht nur getanzt sondern auch
"gemacht". So gibt es z.B. ein sehr bekanntes japanisches Salsa-Orchester
(Orquestra de la Luz) und auch hier in Deutschland gibt es eine ganze
Reihe Salsa-Bands (Conexion Latina, Salsa Picante, Ritmo y Clave, Salsa
Caliente und viele mehr). CDs von Conexion Latina kann man sogar bei
Descarga in New York kaufen! Der größte Teil der Salsa-Produktionen kommt
heute aus New York, Miami und Lateinamerika selber.
In
Deutschland wird der Begriff Salsa meistens als recht allgemeiner
Oberbegriff für verschiedene Musikstile und Tänze, wie z.B. Cumbia und
Vallenato, gebraucht. Merengue wird zwar normalerweise nicht mit
eingeschlossen, aber es gibt kaum Discos, in denen nur Salsa getanzt wird
- Merengue gehört fast immer mit dazu. Als Abwechslung gibt es
zwischendurch auch schonmal Gruppen- bzw. Modetänze wie Meneíto oder
Macarena.
Letztendlich ist Salsa etwas,
was man nicht verstehen, sondern fühlen muß. Das kann ich auf diesen
Internet-Seiten hier leider nicht vermitteln. Da hilft nur der Gang in
eine gute Salsa-Disco - und plötzlich fühlt man sich wie im Urlaub!
Vielen Dank an
Willie Colón für die wertvollen Anregungen und Korrekturen.
|